Brennnessel, Bärlauch und Co – erste wilde Frühlingsboten sprießen
Brennnessel, Bärlauch und Co ... erste wilde Frühlingsboten sprießen 🙂

Wie schön, die Natur erwacht! Die Tage werden merklich länger, die Vögel zwitschern morgens lautstark und hier und dort sprießen schon erste Kräuter. Welche Wildkräuter sind schon Anfang März zu finden? Gerne einen kleinen Auszug und Überblick dazu:
Vogelmiere
Die Vogelmiere (Stellaria media) ist ein regelrechter Vitaminkick nach dem Winter. Sie enthält viel Vitamin C und dazu schleimlösende Stoffe. Bemerkenswert ist der hohe Eisen- und Kaliumanteil. Der süßliche Geschmack erinnert an eine Mischung aus rohem Mais und Erbsen – deshalb eignet sich die Vogelmiere auch hervorragend als Zutat zu Süßspeisen. Weitere Inhaltsstoffe:
- Gerbstoffe
- ätherische Öle
- Flavonoide
- Cumarine
- Zink, Selen, Kieselsäure und Kupfer
Bärlauch
Wer kennt ihn nicht – den Bärlauch mit seinen nach Knoblauch duftenden Blättern. Zu den Wirkstoffen zählen:
Flavonoide/Polyphenole, diese wirken antioxidativ und schützen die Zellen. Sie beugen Erkrankungen des Herzkreislaufs vor, senken den Cholesterinspiegel und bremsen Entzündungen.
Die Bitterstoffe fördern den Sekretausstoß von Magen- wie Gallensäften, unterstützen die Verdauung, insbesondere die Fettverdauung. Die enthaltenen Schleimstoffe pflegen die Atemwege und den Verdauungstrakt. Sie dämmen Giftstoffe, hemmen Entzündungen und senken Cholesterin wie Blutzucker.
Köstliche Medizin
Bärlauch (Allium ursinum) heißt im Volksmund Knoblauchspinat. Er wird als Gewürz und wie Gemüse verwendet. Dieser Vital-Booster des Frühlings beglückt uns ab März mit seinen Blättern. Im April blüht der Lauch, folglich wandern viele Geschmacksstoffe in die Blüten, welche ebenfalls in Salaten und Aufstrichen verwendet werden können.
Bärlauch wird von März bis Mai vor allem in lichten Laubwäldern oder auf schattigen Wiesen geerntet. Dieses Wildkraut unterstützt den Körper ideal bei einer Frühjahrsmüdigkeit, auch nach einer längeren Erkältungserkrankung sorgen die Vitalstoffe für frische Energie. Bärlauch enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe wie beispielsweise:
- Lauchöle
- Flavonoide
- Vitamin C
- Kalium, Mangan, Magnesium, Eisen
Erwähnenswert ist, nach dem Verzehr von Bärlauch schmeckt man zwar den Knoblauch-Geschmack sehr intensiv, allerdings riecht man nicht unangenehm.
Achtung! Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder auch den gefleckten Aronstab und Echtem Salomonsiegel. Wenn man sich nicht ganz sicher ist, besser nicht ernten.
Giersch
Giersch (Aegopodium podagraria) schmeckt wie eine Mischung aus Petersilie, Möhren und Sellerie. Sie wächst sehr üppig und fast überall. Dieses wohlschmeckende Wildgemüse übertrifft fast alle Salate und Gemüse und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Dieses vermeintliche „Unkraut“ enthält viermal so viel Vitamin C wie Zitrone, hinzu kommen Eisen, Kupfer und Mangan. Es entschlackt, reinigt das Blut und treibt den Harnfluss.
Die Blätter kann man roh in Salat, Topfen und auf Saucen schnippeln. In einer Gemüsesuppe oder auf Nudelgerichten verwende ich ihn ähnlich wie Petersilie.
Unterschied zwischen Giersch und Schierling:
Achtung! Sokrates starb, nachdem er einen Schierlingsbecher trank. Auf Folgendes ist zu achten: Giersch unterscheidet sich vom giftigen Schierling durch den dreieckigen Blattstiel im Querschnitt und durch seinen Geruch, der an Petersilie erinnert. Wie immer gilt: Wen man unsicher ist, besser nicht pflücken.
Brennnessel
Nun zu meiner Lieblingspflanze, der Brennnessel (Urtica dioica). Sie ist unter dem Laub bereits ab Mitte Februar zu finden. Die feinen Triebe sind wahre Kraftpakete und liefern uns im Frühjahr die ersten grünen Vitalstoffe. Die Brennnessel ist eine der beliebtesten und stärksten Heilpflanzen unter den heimischen Wildkräutern. Die Pflanze birgt enorm viel Eiweiß, Eisen, Chlorophyll, Vitamine und Mineralien. Sie wirkt vor allem blutreinigend.
Gerade im Frühjahr wollen wir unseren Körper entgiften und sozusagen unsere Batterien mit neuer Lebensenergie auffüllen.
Wie schon Sebastian Kneipp meinte:
„Die Brennnessel räumt mit den faulen Säften im Körper auf“.
Ein dreiwöchige Frühjahrs-Kur mit Brennnessel & Co ist die „natürliche Medizin“ bei Frühjahrsmüdigkeit und eine ideale Begleitung während einer nachhaltigen Ernährungsumstellung.
Welche Schätze sind im März zu ernten:
- Brennnessel
- Vogelmiere
- Bärlauch
- Behaartes Schaumkraut
- Giersch
- Gänseblümchen
- Löwenzahn
- Gewöhnlicher Feldsalat
- Schafgarbe
- Spitzwegereich
- Veilchen
- Waldsauerklee
- Ehrenpreis
- Kleine Braunelle
- Gewöhnliches Hirtentäschel
- Huflattich
Sorgfältiges und nachhaltiges Sammeln von Wildpflanzen:
Wichtig ist, niemals den kompletten Bestand einer Pflanze abzuernten, sondern nur soviel, dass die Pflanze dort weiterbestehen kann. In der Regel wird daher nur ein Drittel der Pflanzen geerntet. Auch sollte man nur so viele Pflanzenteile ernten, wie man wirklich braucht. Danke!
Weiterhin viel Gesundheit, Vitalität und Freude mit der Natur und ihre Schätze!



