Die Samen der Brennnessel – jetzt ernten und über den Winter gebrennnesselt bleiben
Die Samen der Brennnessel – jetzt ernten und über den Winter gebrennnesselt bleiben
Im August ernte ich die Brennnessel-Samen am liebsten. Denn sie sind noch nicht ganz braun und die kleinen Blätter kann ich auch noch gut für Würzpulver verwenden. Die kleinen Samen der Brennnessel sind wahre Kraftpakete.
Ab Juli bis in den Oktober hinein können die grünen, braunen bis schwarzen Samen von den Fruchtständen gestreift werden. Am besten man erntet die ganzen Fruchtstände in ein großes Tuch und lässt sie im Schatten oder bei Zimmertemperatur mind. 14 Tage gut trocknen. Ein gutes Zeichen ist, wenn es „raschelt“ und knackt, dann sind sie gut trocken und zum Einlagern bereit.
Danach kann man sie gut aus den Rispen rebeln. Wer die Samen von den Samenhüllen und kleinen Blättern trennen möchte, kann sie durch ein Sieb reiben. Danach einfach in ein Glas füllen, verschließen und dunkel aufbewahren.
Die getrockneten Samen können einfach so gegessen, geröstet oder im Mörser zu einem Pulver gemahlen werden. Geröstet schmecken sie knackiger und nussiger.
Ich verwende sie im Müsli, in und um Energiekugeln, im Kuchen, im Brot und Gebäck, auf ein Butter- oder Honigbrot, in Gemüseeintöpfe, Suppen – wie soll ich sagen, es ergibt sich spontan. In meinen Marmeladen finde ich die knackigen Nüsschen auch sehr spannend – in Chutneys sowieso. Im Eierlikörkuchen finde ich die grünen Kraftpakete besonders köstlich und optisch ist der gelb-grüne Gugelhupf auch eine Augenweide.
Auch die noch frischen, grünen Samen schmecken köstlich.
Aber Vorsicht, auch die Samen haben Brennhaare und können zu Halskratzen führen. Deshalb sollte man die frischen Brennnesselsamen am besten etwas zwischen den Fingern zerdrücken. So brechen die Brennhaare ab. Trocknet man die Samen, kann man sie zu einem Pulver verarbeiten oder mörsern, danach haben sie keinerlei Brennwirkung mehr.
Bleibt gebrennnessselt!
Mehr über die Wirkung des heimischen Superfoods gerne in diesem Beitrag:
Einige meiner Rezept-Ideen:
Eberesche trifft Brennnessel – Wildes Chutney aus Vogelbeeren (Eberesche) mit Brennnessel-Samen
