Brennnessel: Heilempfehlung im 19. Jahrhundert
Brennnessel: Empfehlung im 19. Jahrhundert

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war das 800 Seiten starke Werk „Encyclopedie der Volksmedicin“, des Arztes Dr. Georg Friedrich Most, ein sehr beliebtes und verbreitetes Hausbuch. In der Zeit galten die Brennnesseln als wertvolle Heilpflanzen gegen Durchfall, Blutungen und Fieber.
Interessant ist die Empfehlung von ihm, die Brennnesseln auch für äußerliche Anwendungen: „Als äußerliches Reizmittel, um gelähmten Teilen durch Aufregung der niedergedrückten Lebenstätigkeit wieder hinreichende Nervenkraft, Empfindung und Bewegung zu geben, ist das tägliche Peitschen mit Brennnesseln (Urticatio) ein sehr wirksames, auch von Ärzten viel gerühmtes Hausmittel. Man peitscht die Gelenke und lähmenden Stellen täglich ein- bis zweimal mit frischen Brennnesseln, bis es rot wird, bis brennendes Gefühl und Quaddelnbildung bemerkt wird.“ Selbiges Rezept empfahl er älteren Männern, welcher „an krampfhafter Harnverhaltung leiden“.
Heute weiß man, dass die Brennnesseln sich bei Gicht, Rheuma oder Harnwegsbeschwerden bestens bewähren.
Quellen:
„Encyklopädie der Volksmedizin oder Lexikon der vorzüglichsten und wirksamsten Haus- und Volksarzneimittel aller Länder“ Autor: Georg Friedrich Most)
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/gesundheit/warum-helfen-brennesseln-bei-gicht-und-rheuma-100.html