Ein Pflanzenportrait – Zweiblättriger Blaustern
Ein Pflanzenportrait – Zweiblättriger Blaustern

Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia L.)
Heimatsprachlich: Blausternchen
Es ist März und Frühlingsboten zaubern prachtvolle Farbenspiele in das zarte frische Grün. Alljährlich ein herrliches Erlebnis für alle Sinne. Entlang der Erlauf traf ich Ende März auf eine besonders bezaubernde Schönheit: dem Zweiblättrigen Blaustern. Also Augen auf beim nächsten Spaziergang, vielleicht trefft ihr auf ein „blaues Wunder“!
Blausterne (Scilla), sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Scilloideae innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Sie kommen in ganz Europa, Teilen Asiens und an wenigen Stellen in Afrika vor. Typisch sind die 2-8 aufrecht abstehende, himmelblaue, sternförmige Blüten. Meist haben sie nur Blätter, von daher auch der Name.
Beschreibung:
Alle Scilla-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen und bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Aus dieser entstehen eine bis fünf Sprossachsen. Die Blausterne bilden endständige, traubige Blütenstände, die ein- bis vielblütig sind. Die sechs Blütenhüllblätter sind frei oder am Grund verwachsen und ausgebreitet oder zurückgekrümmt. Ihre Färbung ist meist blau bis purpur, selten weiß. Die Staubfäden sind frei, am Grund der Blütenhüllblätter eingefügt und gegen die Spitze verschmälert. Der Fruchtknoten ist kugelig bis verkehrt-eiförmig, dreifächerig mit zwei bis zehn Samenanlagen je Fach.
Vorkommen:
Auenwiesen, Auenwälder, Obstbaumwiesen in Waldnähe. Auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Selten kommt es vereinzelt vor, eher in Gruppen.
Wissenswertes:
Die Stängel des Blausterns erschlaffen, sobald die Früchte reifen. Die dunkelbraunen Samen tragen einen nahrhaften weißen Ölkörper, der gerne Ameisen anlockt. Bitte diese Pflanze nicht pflücken, denn sie gehört bereits zu den gefährdeten Pflanzenarten.
Verwechslung:
Die Große Sternhyazinthe (Chionodoxa forbesii, Scilla forbesii. Die Blüte ist etwas größer, mit deutlich weißem Zentrum, der Staubbeutel ist gelb.
Nutzung:
Der Frühblüher wird als Zierpflanze seit 1594 kultiviert, seine Blumenzwiebeln sind einfach zu vermehren und werden bis heute im Pflanzenhandel angeboten. Aufgrund der Standortbedingen, der Zweiblättrige Blaustern bevorzugt eher mediterranes Klima, greifen Gartenfreunde besser zum Sibirischen Blaustern (Scilla siberica).


Quellen:
Spohn, Margot; Golte-Bechtle, Marianne; Spohn Roland (2019): Was blüht denn da?, Verlag Kosmos